Jahr 1975
B/E:
Beruflich für mich ein wechselhaftes Jahr, teils beunruhigend und das ohne mein Zutun. Unstimmigkeiten in der Geschäftsleitung, Herren Ketelsen und Rüggeberg. veranlassten letzteren die Firma zu verlassen und an seine Stelle kam Francisco Puyuelo, der als Leiter der Direccion der eigentlich mein direkter Untergebener gewesen war. Er baute die Vertriebsorganisation um, zog seine Leute vor (handelsüblich, auch in Regierungen) und "verbannte" mich gewissermaßen in Auftragsabwicklung und mehrere administrative Tätigkeiten. Allerdings nur kurzfristig, denn NOVALUX hatte den Riesenauftrag zur Lieferung von Beleuchtung und Montage vom Deckensystem für FORD-Almusafes (Valencia) bekommen und M. Ketelsen übertrug mir die Koordinierung dieses bedeutenden Projektes, das teils von NL-Köln beliefert wurde (Deckensystem). Diese, auch mit viel Reisen nach Köln und vor allem Valencia verbundene Tätigkeit, beanspruchte praktisch 70%. meiner Zeit dieses Jahres und noch bis Frühjahr 1976 und war insgesamt sehr befriedigend. Belobigungsschreiben und eine Geldprämie, ob meines Einsatzes, waren eine moralische Rückenstütze seitens der Geschäftsleitung Der Rest meiner administrativen Tätigkeit war weniger erfreulich, jedenfalls war sie nicht in meinem Sinne. Ab diesem Jahr beschloss Maita, Haushalt, Mann und Kinder genügten ihr nicht und sie belegte (andauernd bis zu dem Zeitpunkt, da ich diese Erinnerungen abtippe jedenfalls) erst Sprachkurs für Englisch (obwohl ihre Kenntnisse so schon sehr gut waren) und legte Prüfungen in "Proficiency Michigan" (76) und "Proficiency Cambridge" in den Amerikanischen und Britischen Instituten von Barcelona ab und belegte dann, in den folgenden Jahren, abwechselnd Kurse in englischer Literatur, anglo-amerikanischer Geschichte, Kultur, etc. Natürlich unterzog sie sich allen nur möglichen Prüfungen und natürlich mit Resultaten von meistens Noten "A" oder "A-plus", Am 13.12. wurde in Madrid Nicolas (Nicki) Casas Hoelscher geboren und Fredi wurde zum Patenonkel erkoren. Im intimsten Familienkreis beunruhigend, leider aber schon gewusst, war Maitas Schwerhörigkeit geworden und auf Anraten vom und auch im Einvernehmen mit demselben, OhrenHalsNasen-Spezialisten unserer Privatkrankenkasse (Dr. Garcia Ibañez, sehr benahmt), unterzog sich Maita 2 Operationen. Erst, im Februar, rechtes Ohr, das sehr schlecht dran war, mit einem positiven, wenn auch nur relativ, Erfolg und im Juni der zweiten Operation im linken Ohr und dabei verpfutschte der Doktor sein Werk, unbeweisbar vielleicht, aber unwiderruflich! Das noch halbgute Gehör im linken Ohr blieb total aus!
Maita muss seitdem einen Hörapparat tragen und das im sozusagen positiv operierten rechten Ohr und nur sie weiß richtig, was es bedeutet. Wir Außenstehenden stehen viel zu dumm oder verständnislos oder auch ungeduldig dazu. Wir hatten in diesem Jahr noch mehr Negatives zu verkraften: am 5. April starb, unerwartet und viel zu früh (68) Maitas Patenonkel, der von uns allen, die wir ihn kannten, so hochgeschätzte Klaus Wiescher (Mutti Stursbergs Bruder) in Wuppertal, im "Wiescherhof", an Herzversagen.
F/U:
Die Osterwoche, Ende März auf Anfang April waren wir 4 und Mausi mit Eugen und Susi in Darnius. Es war saukalt, trotzdem wurde gesegelt, gut in wattierte Jacken und Pudelmützen. verpackt. Und wie haben wir es damals überhaupt auf uns genommen, mit nur Kaltwasser-aussendusche und dem kleinen WC!
Sommerferien, 19.7. - 2.8., Maita und ich mit Ina auf Menorca, Bibibeca Vell (bei Mahon) , einer Urbanización, die im Stil eines alten Fischerortes in eine Bucht hineingebaut worden ist. Hin und zurück flogen wir, auf der Insel mieteten wir mal ein Auto, um Ausflüge nach Ciudadella, Mahon und viele, herrliche Calas zu machen.
Fredi begann ab diesem Sommer, teilweise sein "Ferieneigenleben". Vom 13. 7. bis 14.8. war er (auch Susi Hoelscher, allerdings in anderer "Familie"') in Boston bei Ehepaar Tucker, lernte viel
Amerikanisches kennen, hatte Unterricht und besuchte auch New York, und Montreal (Kanada) , wo er bei Familie Bischoff zu Gast war. Mitte August dann waren wir 4 noch auf 7 Tage in Darnius, wo Hoelschers auch versammelt waren und uns Hans-Walter Stursberg wieder besuchte. Um nicht zu kurz zu kommen, Ina machte im September mit ihrer Schulklasse noch eine 6 Tagereise nach Ibiza (Schiffsreise) .
Vom 26.12. bis 3.1.1975 waren wir 4 in Madrid auf der Hinfahrt besuchten wir das Monasterio de Piedra, mit viel Eis und von Madrid aus machten Maita und ich einen Tagesbesuch bei Sigrid Stursberg und Carlos Pacheco in Manzanares. In Madrid wohnten wir, aufgeteilt, bei Karlos-Meli, und Campoamors und Hoelschers, bei Letzteren wurde schlemmenderweise großartig Sylvester gefeiert.
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